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Kunstlerportraits Claudia Rich

KÜNSTLERPORTRAIT
CLAUDIA RISCH

Zur Person:

Drei Aspekte, die dich definieren:
Ausdauer.
Querdenken.
Vernetzung.
 
Ich arbeite gerade an 
der Fortsetzung der Aktion „Hier stand ein Baum.“ Und an der Frage, welche Klänge auf die Straße passen zu so einer Kunstaktion. Mich beschäftigt  außerdem vor allem das Thema, wie wir die wirklich wichtigen Fragen zur Zeit – wie wir z.B. dem Klimawandel begegnen – weiterdenken können, ohne zu erlauben, alles mit den Corona-Diskussionen zuzudecken.

Gibt es ein Buch, ein Lied, ein Gedicht, ein Bild, die dich geprägt haben?
Sartres „L‘Être et le Néant“ (Das Sein und das Nichts). Dieu n‘existe pas.
 
Zur Kunst:

Wann und wie hast du Kunst für dich entdeckt?
Durch meine Mutter, die Opernsängerin war, hatte ich immer schon den Draht zur Musik. Als Kind, von ganz klein auf, hat sie mit mir gesungen, an „Komm lieber Mai und mache…“ kann ich mich noch erinnern. Dann kam Klavier- und Blockflötenunterricht. Als Jugendliche habe ich mir dann die Gitarre erobert. Und später das Saxophon, die Bassklarinette kam erst vor wenigen Jahren hinzu. Das Leben ist ganz schön lang, da passen eine Menge Instrumente hinein!

Welchen Stellenwert hat Kunst in deinem Leben?
Sie begleitet mich. In ihr habe ich ein Ausdrucksmittel für Gefühle und Empfindungen, die ich nicht in Worte fassen kann oder mag. Gleichzeitig war und ist es mir immer lieb, etwas „Handfestes“ zu tun, etwas anderes im Leben zu verfolgen. Zurzeit sind das Supervision und Coaching – und Gartenarbeit.

Beginnst du deine Arbeiten mit einer Idee? Oder entsteht die Idee im Prozess?
Kann ich so gar nicht trennen. Das geht dialektisch: eine Idee ist noch nicht viel, erst im Prozess gewinnt sie Gestalt. Und im Prozess kommen mir neue Ideen. Beziehungsweise es fließen Ideen verschiedener Personen zusammen, wenn wir gemeinsam einen Prozess gestalten (s.u.). Das ist faszinierend.

Möchtest du deine Kunst interpretieren? Oder: Worum geht‘s dir in deiner Kunst?
Wenn Leute sich auf irgendeine Weise berührt fühlen, dann freue ich mich, dann ist mein Beitrag zur Kunst gelungen.
Was soll ein Kunstwerk haben um dich anzusprechen? 
Es ist immer ein ganz persönlicher Ausdruck eines Künstlers, der mich anspricht. Das gilt für Bildende Kunst genau so wie für Musik.

Warum bist du Mitglied im K.R.S.?
Mein Wunsch war es, hier in meinem Bezirk, in meinem Kiez verankert zu sein, vernetzt mit Menschen, die sich etwas zu sagen haben, mit denen ich gerne rede. Das ist auch geglückt. Wenn ich jetzt durch die Schloßstaße gehe, treffe ich öfters mal jemandem aus dem Verein. Und Christine (P.) wohnt gleich nebenan.

Mit welchen Schwerpunkten engagierst du dich im K.R.S.?
Zum einen bringe ich Klangfarben zu den Bildern, bei Ausstellungseröffnungen und ähnlichen Gelegenheiten.
Ein anderer Schwerpunkt ist Kunst im öffentlichen Raum, Aktionen, die wir hier in Steglitz durchführen. Dazu zählt unser Gedenken zur Reichsprogromnacht am 9. November 2018 auf dem Hermann-Ehlers-Platz und jetzt die Aktion „Hier stand ein Baum“ zu den Baumfällungen und spärlichen Nachpflanzungen im Bezirk. Die passenden Mittel einzusetzen, präzise, nicht dick aufgetragen, jedoch sichtbar, zum Aufmerken auffordernd, und dies mit anderen engagierten Mitgliedern im K.R.S. abzustimmen, das ist mein Ding.